Jakob Faulhaber (1900-1942)
Von Beruf Schlosser, arbeitete er als Gärtner und betätigte sich ab 1922 aktiv in der Arbeiterjugend der SPD, trat aber 1930 zur KPD über. 1933-1934 befand er sich im KZ Kislau in „Schutzhaft“. Danach betrieb er in der Waldstraße selbständig eine Gärtnerei, in der zeitweilig auch sein Freund Lechleiter beschäftigt war. Er war einer der führenden Köpfe der Widerstandsbewegung in Nordbaden. In vielen Mannheimer Großbetrieben baute er Betriebsgruppen der KPD auf.
In der besonders aktiven Widerstandsgruppe Waldhof-Gartenstadt organisierte er den Informations- und Agitationsfluss. Als Leiter des technischen Apparats hatte er maßgeblichen Anteil an der Herstellung und Verteilung der Zeitung „Der Vorbote“. Am 15. September 1942 wurde er in Stuttgart enthauptet.
An die Lechleiter-Gruppe sollte nichts mehr erinnern.
In seinem Abschiedsbrief schrieb Faulhaber:
„Das höchste Ziel eines Menschen besteht darin, für andere zu leben, für andere sich aufzuopfern“.
Die Leichenteile der „angeblich unbekannten Verbrecher“ wurden an die Heidelberger Anatomie weitergeleitet. Der in der Gartenstadt (Unter den Birken 25) aufgewachsene Arzt Dr. Kurt Altmann, sein Vater Heinrich Altmann war vor und nach dem 3. Reich 25 Jahre lang Aufsichtsrat und Vorstand der Gartenstadt-Genossenschaft, erkannte beim Sezieren seinen ehemaligen Schulkameraden Jakob Faulhaber. Das gab den Hinweis darauf wer die Ermordeten waren. Erst nach dem Krieg war es dann möglich, die Identität weiterer sezierter Opfer festzustellen.
Elf Opfer der Lechleiter-Gruppe fanden zusammen mit 16 anderen ermordeten Widerstandskämpfern auf dem Heidelberger Bergfriedhof eine Grabstätte. Die Stadt Heidelberg errichtete dort ein würdiges Mahnmal.
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