Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Schlusswort

Die in der Ausstellung vorgestellten Beispiele für politischen Unmut und Ungehorsam bis hin zu echt aktivem Handeln können nur Teil für alle sein. Viele Betrachter und Leser kennen weitere Beispiele des Widerstandes in ihrer Familie, vom Arbeitsplatz her oder aus der Nachbarschaft und seien es „nur“ Personen gewesen, die sich negativ über den Unrechtsstaat, die Judenverfolgung, die Euthanasie geäußert bzw. sogenannte Feindsender abgehört haben. Die 100% hinter dem Führer stehende Volksgemeinschaft hat es nie gegeben. Lediglich die gewaltsame Unterdrückung jeglicher Abweichung von der offiziellen Meinung durch den totalitären Staat machte es möglich, dass unterschwellige kritische Stimmungen nicht stärker an die Öffentlichkeit getreten sind.

Wie hätte eine Jugend, die in der Schule (z.B. Waldschule, damals Herbert-Norkus-Schule), täglich beim Morgenappell „Heil Hitler“ brüllen und für den Führer beten musste im Kreis der Mitschüler und der indoktrinierten Lehrerschaft etwa eine offene Kritik üben können ?

Um so wichtiger ist es, die Erinnerung an die schreckliche, menschenverachtende Zeit wach zu halten und auch das Andenken an die mutigen Frauen und Männer des Widerstandes immer wieder zu erneuern. Dabei ist von besonderer Bedeutung, dass das Gewissen der Jugend gegen Nationalismus und Rassenfeindlichkeit geschärft und den Anfängen rechter Tendenzen entgegengewirkt wird. Die Brutalität des Hitlerregimes darf nicht vergessen werden, wenn unser Volk etwas aus der Geschichte lernen will.

Wenn die Schilderungen einzelner Schicksale und die wenigen Beispiele des Widerstandes dazu anregen, sich mit dem Phänomen der Massenhysterie im Nationalsozialismus und der vorhandenen Opposition auseinander zu setzen und auch einen Beitrag dazu leisten, dass in Deutschland eine Diktatur nicht mehr möglich sein wird, hat sich der Aufwand dieser Ausstellung in hohem Maße gelohnt. Nur eine kleine Minderheit hat Widerstand leisten können. Es zeigte sich dabei, dass eine Diktatur von innen kaum zu stürzen ist. Daher kommt es darauf an, unsere Demokratie zu stärken und zu schützen, damit sich in Deutschland nie wieder ein totalitäres Regime bilden kann.

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Geleitwort
Vorwort
Hohe Arbeitslosigkeit
Reichstagswahlen
Uneinigkeit der demokratischen Parteien
Verfassung außer Kraft
"Säuberungsaktion" in Mannheim
Reichsbanner
Erste antifaschistische Aktivitäten
Beispiel Jakob Baumann
Verhaftungswelle 1936/ 1937
SAP
"Neu Beginnen"
KPD
Denunziation in der Familie
Widerstand in Waldhof
Die Gruppe Gartenstadt
Die Lechleiter-Gruppe
"Druckerei" im Keller
Die Kirchen
Die Katholiken
Arbeiter- und Gesellenvereine
August Kuhn
Der Protestantismus
Dr. Karl Gérard
Zeugen Jehovas
Bekannte Widerstandsguppen
Sinti, Roma, Juden
Der 20. Juli 1944
Schlusswort
Schwur
Trümmerlandschaft
Lina Ludwig
Stadtrat
Erste Wahlergebnisse nach 1945
Mannheims erste Bürgermeister
Währungsreform
Neubau
Lena Maurer
Landtagspräsident Straub
Quellen und Literaturverzeichnis