war bis zur Deportation der badischen und pfälzischen Juden, Leiterin des mit 50 Betten einzigen jüdischen Altersheimes und Krankenhauses im badischen Raum. Juden wurden von anderen Krankenhäusern fast nicht mehr aufgenommen. Das arische Personal war auf Weisung der NSDAP schon lange entlassen worden.
Am 22. Oktober 1940 wurden aus Mannheim etwa 2500 Juden verhaftet und mit Handgepäck in „Sonderzügen“ nach Gurs verschleppt. Zurück blieben nur etwa 100 nicht mehr transportfähige und ebenso viele in Mischehe lebende Juden. Aber auch Oberin Pauline Maier und der Kinderarzt Dr. Eugen Neter, Präsident der israelischen Gemeinde, sollten in Mannheim zurückbleiben. Beide wollten jedoch ihre Gemeinde nicht verlassen und baten, diese begleiten zu dürfen.
Im Winter 1940/41 befanden sich im Lager Gurs ungefähr 14 500 Menschen. Es gab viele Selbstmorde. Darmerkrankungen rafften über 600 Frauen und Männer unter den vielen alten, seelisch und körperlich geschwächten Gefangenen schon in den ersten drei Monaten dahin. Die mitgekommenen Schwestern des jüdischen Krankenhauses leisteten unvorstellbar schwere und vorbildliche Arbeit.
Als im Winter 1942 Transporte nach Theresienstadt erfolgten, sollte Pauline Maier wiederum im Lager bleiben. Sie bestand darauf, wie die Heidelberger Ärztin Dr. Johanna Geissmar, ihre Leidensgefährten auch auf dem Weg zur Vernichtung zu begleiten...
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