Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Trümmerlandschaft

Der Luftkrieg hat Mannheim zu einer Trümmerlandschaft verwandelt. Die Evakuierten wollen in die Stadt zurück. Oft finden sie nur eine dürftige Notunterkunft in den Ruinen und Bunkern. Auch Kriegsgefangene kommen wieder in ihre Heimatstadt. Es herrscht eine große Wohnungsnot. Mit einfachsten Mitteln und Materialien die man aus den Trümmern bergen kann wird Raum für Raum „abgedichtet“. Von den Bomben weitgehend verschonte Wohnungen wurden von den amerikanischen Truppen beschlagnahmt.

Im September 1946 waren 19 Lokomotiven mit 380 Kippwagen im Einsatz. 21 km Gleise durchzogen die Stadt. Die Bilanz der Trümmerbeseitigung spricht von 4.838.000 m³ Schutt.

1946 suchten in Mannheim rund 70.000 Menschen eine Wohnung. Zuerst musste aber aufgeräumt und die gewaltigen Schuttberge beseitigt werden. Es gab nicht genügend Brennmaterial. Alle Arbeiter und Angestellte, die aus den Gefangenenlagern allmählich entlassenen und zurückkehrenden Soldaten wurden zunächst einmal zum Brennholzschlagen und zu Aufräumungsarbeiten in den Straßen und Fabriken eingesetzt.

Trümmerfrauen putzten Backsteine. Trümmersteine wurden gemahlen und dienten mit Zement gemischt als „Trümmersplitt“ zur Herstellung von Wänden. Der Normalverbraucher erhielt etwa 1250 Kalorien, Schwerarbeiter etwas mehr. Die Säuglingssterblichkeit hatte erschreckende Ausmaße angenommen. Für viele Kinder war die Schulspeisung die einzige warme Mahlzeit am Tage. Vor den Geschäften warteten lange Menschenschlangen um die ihnen zugeteilten Rationen zu bekommen. Wer konnte fuhr aufs Land um etwas für Lebensmittel einzutauschen oder solche zu erbetteln. Unter diesen Umständen konnte man noch nicht groß von Wiederaufbau sprechen.

Wie auf dem Bild rechts Unter den Birken wurde in Selbsthilfe so manches Häuschen in der Gartenstadt wieder bewohnbar gemacht. Der Wille etwas zu tun war ungebrochen. In mühseliger Kleinarbeit wurde geflickt und improvisiert.

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Geleitwort
Vorwort
Hohe Arbeitslosigkeit
Reichstagswahlen
Uneinigkeit der demokratischen Parteien
Verfassung außer Kraft
"Säuberungsaktion" in Mannheim
Reichsbanner
Erste antifaschistische Aktivitäten
Beispiel Jakob Baumann
Verhaftungswelle 1936/ 1937
SAP
"Neu Beginnen"
KPD
Denunziation in der Familie
Widerstand in Waldhof
Die Gruppe Gartenstadt
Die Lechleiter-Gruppe
"Druckerei" im Keller
Die Kirchen
Die Katholiken
Arbeiter- und Gesellenvereine
August Kuhn
Der Protestantismus
Dr. Karl Gérard
Zeugen Jehovas
Bekannte Widerstandsguppen
Sinti, Roma, Juden
Der 20. Juli 1944
Schlusswort
Schwur
Trümmerlandschaft
Lina Ludwig
Stadtrat
Erste Wahlergebnisse nach 1945
Mannheims erste Bürgermeister
Währungsreform
Neubau
Lena Maurer
Landtagspräsident Straub
Quellen und Literaturverzeichnis